
IGL – und unser Standpunkt dazu:
Pkws und LKWs werden immer moderner und umweltfreundlicher, ihr Beitrag zur Luftschadstoff-Belastung ist verschwindend gering. Diskussionen rund um Tempolimits auf perfekt ausgebauten Autobahnabschnitten werden von 73 Prozent der Bevölkerung abgelehnt. Das Transportforum unterstützt die Forderung nach einer objektiven und seriösen Feststellung aller Schadstoff-Verursacher. Die Messungen sollen bei den betroffenen Anrainern vorgenommen und die Messdaten ständig evaluiert werden. Die Partikelfilter-Nachrüstung gehört österreichweit gefördert!
Im Detail:
1. Verursacher ergründen:
Schadstoffe müssen nach Art und Höhe des Beitrags ihrer Verursacher analysiert werden. Geeignete Messstellen sollen Verkehrsdichte, Schadstoffanteile, unterschieden nach Pkw, Lkw und anderen Emissionsquellen, sowie meteorologische Daten erfassen.
Derzeit werden Feinstaub, Ozon oder Lärm vorschnell mit 'Verkehrsbelastung' gleichgesetzt. Tatsache ist aber, dass die Ursachen sehr vielfältig sind und der Individualverkehr mit rund sieben Prozent als relativ kleiner Feinstaub-Verursacher in Erscheinung tritt.”
2. Messungen bei Betroffenen durchführen:
Die Messungen müssen dort vorgenommen werden, wo die Menschen leben. Eine ausreichende Anzahl an Messstellen muss vorhanden sein. “Sollte sich der Pkw-Verkehr als wesentlicher Mitverursacher herausstellen und probeweise Tempolimits verordnet werden, dann dürfen diese nur bei Überschreitung von Grenzwerten, jedenfalls aber nur zeitlich und räumlich befristet, gesetzt werden”, fordert das Transportforum.
3. Evaluierung der Ergebnisse:
Das Transportforum erwartet eine ständige Evaluierung der Messdaten. Die Wirksamkeit der Maßnahme muss nachgewiesen werden und zwar unter Einbeziehung sämtlicher beeinflussender Rahmenbedingungen. Sollte die erwartete signifikante Verbesserung der Luftqualität nicht eintreten, ist die Maßnahme sofort auszusetzen.
4. Partikelfilter-Nachrüstung fördern:
Partikelfilter-Nachrüstung fördern: Als geeignete Maßnahme zur weiteren Reduktion von Partikelemissionen im Straßenverkehr sieht auch der ÖAMTC die Förderung von Nachrüst-Partikelfiltern. Der ÖAMTC fordert eine bundesweite einheitliche Förderung. Derzeit gibt es nur landesweite Förderungen für Nachrüst-Partikelfilter in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark, die sehr gut angenommen werden.
5. Tempolimits: nur wenn unbedingt notwendig
Der Tempo 160 Versuch hat gezeigt, dass sich vor allem der Einsatz telematischer Anlagen bewährt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Teststrecke lag bei 118 Stundenkilometer. “Dass diese einiges unter der erlaubten 160 km/h liegt, beweist, dass das System funktioniert. Verkehrsbeeinflussungsanlagen sollen schließlich dafür sorgen, dass die Geschwindigkeit den jeweiligen Rahmenbedingungen angepasst wird“
Bei Starkregen oder vorwinterlichen Verhältnissen kann das System seine Vorteile ausspielen. Das kann sowohl ein Herab- wie auch Hinaufsetzen der Limits bedeuten. Flexible Tempolimits – deren Motiv einleuchtend ist – werden von Autofahrern akzeptiert.
Quelle: ÖAMTC